Zwei Frauen machen gemeinsam Qi Gong

Achtsamkeit, Entspannungsverfahren, Kreativ-/Ergotherapie & Kognitives Training

Diese Verfahren ergänzen die Psychotherapie. Sie vermitteln spezifische Fertigkeiten zur Selbstregulation, Aufmerksamkeitslenkung, zum kreativen Ausdruck, zur Alltagsbewältigung und zur Verbesserung kognitiver Funktionen.

Achtsamkeitstraining

Basierend auf Prinzipien der Achtsamkeitspraxis lernen Patienten in dieser Gruppe, ihre Aufmerksamkeit bewusst, nicht-wertend auf den gegenwärtigen Moment zu lenken. Dies fördert die Selbstregulation und die Fähigkeit, aus automatisierten, oft dysfunktionalen Denk- und Handlungsmustern auszusteigen. Geübt werden u.a.:

  • Fokussierte Aufmerksamkeit: Lenkung der Wahrnehmung auf einzelne Sinnesmodalitäten (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten) zur Verankerung im Hier und Jetzt und zur Spannungsreduktion.
  • Atem- und Körperachtsamkeit: Bewusste Wahrnehmung des Atems und von Körperempfindungen zur Beruhigung und zur Verbesserung des Zugangs zum inneren Erleben.
    Die Übungen passen wir für die Anwendung im Alltag an und ergänzen sie durch kurze Reflexionen.

Kreativ- und Ergotherapie

Diese Therapieformen nutzen gestalterische Mittel und handlungsorientierte Ansätze:

  • Kreativtherapie: Ermöglicht nonverbalen Ausdruck und die Bearbeitung innerer Prozesse durch den Umgang mit Materialien wie Farben, Ton, Holz etc. Sie fördert Selbsterkenntnis und Persönlichkeitsentwicklung.
  • Ergotherapie: Fokussiert auf die Verbesserung der Handlungsfähigkeit im Alltag. Ziele sind die Erweiterung von praktischen, sozialen und kommunikativen Kompetenzen sowie die Stärkung kognitiver Funktionen. Dies geschieht durch konkrete Tätigkeiten, handwerkliche Aufgaben (z. B. Gartenarbeit) und interaktionelle Übungen.
    Beide Therapieformen finden in der Regel 2-3 Mal wöchentlich für ca. 90 Minuten in Klein- oder Einzelgruppen statt.

Kognitives Training (Computergestützt)

Therapeutin untrestützt Patient beim Gedächtnistraining

Bei psychischen Erkrankungen können begleitend kognitive Beeinträchtigungen (z. B. in Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Exekutivfunktionen) auftreten. Wir bieten ein spezifisches, computergestütztes kognitives Training an, das von Neuropsychologen entwickelt wurde, um diese Funktionen gezielt zu verbessern. Den Schwierigkeitsgrad passen wir individuell an und wir adaptieren ihn an den Therapiefortschritt. Das Training findet je nach Indikation 1-3 Mal wöchentlich einzeln oder in Kleingruppen statt und kann durch eigenständiges Üben ergänzt werden.

Entspannungsverfahren

Da erhöhte Anspannung, innere Unruhe und Schlafstörungen häufige Symptome psychischer Erkrankungen sind, stellen Entspannungsverfahren einen wichtigen Therapiebaustein dar. Wir vermitteln verschiedene Techniken, darunter:

  • Progressive Muskelrelaxation (PMR) nach Jacobson: Eine wissenschaftlich fundierte, leicht erlernbare Methode zur Reduktion muskulärer und psychischer Anspannung.
  • Imaginative Verfahren: Angeleitete Vorstellungsübungen ("Fantasiereisen") zur Förderung von Ruhe und Erholung.
  • Biofeedback: Macht physiologische Prozesse sichtbar (z. B. Muskelspannung, Hautleitwert) und vermittelt Entspannungstechniken mit direkter Rückmeldung.
  • Integration mit anderen Verfahren: Entspannende Elemente aus Achtsamkeitstraining und Qi-Gong werden ebenfalls genutzt.
Patientinn liegen auf dem Boden in der Entspannungstherapie

Ziel ist es, dass Sie das für Sie passende Verfahren finden und lernen, dieses selbstständig zur Spannungsregulation im Alltag anzuwenden.